Mehr als 60 Prozent der Fehler, die Schüler in Latein machen, sind bei den Bereichen zu finden, welche von der Wortschatzarbeit abgedeckt werden. Der Aufbau eines Wortschatzes erfordert langwierige und schwierige Arbeit.
Den deutschen Wortschatz verwenden wir, ohne uns je darüber Gedanken machen zu müssen. Jedoch erfordert es viel Arbeit und Einsatz den Wortschatz in einer Fremdsprache aufzubauen.
Anders als in vielen anderen Fremdsprachen liegt ein Großteil der Wortschatzarbeit im Lateinunterricht darin die Formen zu beherrschen und den passiven Wortschatz zu vergrößern. Das kann ein riesiger Vorteil gegenüber den herkömmlichen Fremdsprachen sein.
Man sollte sich die Forschungsergebnisse zu Nutze machen, laut denen über 70 Prozent der Vokabeln, die man sich erfolgreich merken konnte, in Zusammenhängen aufgenommen wurde. Somit ist es wichtig immer kontextgerecht zu lernen und sich von vielen alten Lernmethoden zu verabschieden. Die folgenden Methoden sind eine Anregung für Schüler und Lehrer um den Wortschatz zu pimpen und können sicher auch auf andere Sprachen übertragen werden.
Regeln für die Wortschatzarbeit
- maximal 20 Lexeme
- Neue Begriffe vor der Arbeit mit den Texten einführen
- Form des Vokabelnsammeln sollte ab Klasse 7 individuell wählbar sein für die Schüler
- mögliche Fehlerquellen immer schematisieren
- ab Klasse 8 wird neuer Wortschatz präsentiert und erfragt
Von häufig zu selten lernen
Je nachdem wie weit man als Schüler im Stoff ist, kann es sinnvoll sein sich mit jenen Vokabeln am intensivsten auseinander zu setzen, die auch am häufigsten im Unterricht gebraucht werden. Es gibt die Möglichkeit sich am Bamberger Wortschatz zu orientieren, diesen findet man in der Wörterliste der Adeo Ausgabe. Leider ist dieser nicht nach Häufigkeit sortiert. Ich helfe mir indem ich die häufigsten Deutschen Begriffe beim Lernen der Fremdsprache hernehme. Das ist natürlich nur notdürftig, denn es sollte jedem klar sein, dass man das Wort ICH zwar im Deutschen oft verwendet, es jedoch im lateinischen Sprachgebrauch nicht so häufig anzutreffen sein dürfte.
whats app Vokabeln
Da ich auch immer das Problem habe, dass meine Schüler ihre Zettel Bücher und Hefte verlieren oder nicht vor Ort haben, habe ich mir überlegt was sie immer dabei haben. Und das ist das Handy. So haben wir eine Whats app Gruppe eingerichtet in welche ich immer die aktuellen Vokabeln einmal einspreche. Sie haben so die Möglichkeit den auditiven Kanal zum Lernen zu nutzen und sich in der Wartezeit auf den Bus oder in der Werbepause der Serie einmal kurz mit der heiß geliebten Materie zu befassen ohne gleich das ganze Lernmaterial auspacken zu müssen.
Ein Vorteil liegt auf der Hand: Sie mögen alles verlieren, aber ihr Handy verlieren sie nur sehr selten!
Worteblume
Nur lernen, das ist oft nicht genug. Die Zeit, welche man mit stumpfen auswendiglernen verbringt, kann man besser investieren, um den Lernstoff strukturiert und mit Arbeit am Wortschatz zu verinnerlichen. Ich nehme mir stets die Adeo Ausgabe vor und die Grafik (siehe Rand). Die Schüler sollen dann die Wortblumen mit Wörter aus diesem Wortfeld füllen. Beispiele für Begriffe in der Mitte:
reisen ... da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Eignet sich auch gut für die Arbeit zu Hause, wenn es darum geht Vokabeln zu lernen.
Wortekalender
Ich schenke mir jedes Jahr zu Weihnachten einen Kalender, welchen es als Vorlage gratis im Internet gibt. Diesen bereite ich nach meinen persönlichen Bedürfnissen auf. Er enthält für mich auch immer die Aufgabe täglich ein neues Wort zu lernen, welches ich mir dann immer mal wieder für den kommenden Monat in die Kalenderfelder eintrage. Sicher kann man das auch gut vorbereiten und über den Kopierer legen. Dann kann man den Kids, bevor man sie in die Winterferien schickt mit diesem kleinen Präsent beglücken.
Beim Bestücken des Kalenders achte ich darauf, dass es sich um Wörter handelt, welche ich a) wiederholen muss, da ich sie immer vergesse und welche b) sinnvoll sind. Es handelt sich dabei stets um Begriffe aus dem Bamberger Wortschatz meist sogar aus den TOp 500, sodass diese besondere Festigung erfahren.
Quellen http://www.fachdidaktik.klassphil.uni-muenchen.de/studium_lehre/lehrverans/sommer_11/examensrepetitorium/protokoll_bralo.pdf
http://www.v-r.de/pdf/titel_leseprobe/1002838/978-3-525-26411-9.pdf
http://www.schule-ratgeber.de/materialien/download/490-methoden-und-techniken-der-wortschatzvermittlung.html
http://www.wneudecker.de/fadi/03-unterstufe/dat/wortschatz.pdf
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